Kleine Geschichten über Hannovers Versicherungsgeschichte

Kleine Geschichten über Hannovers Versicherungsgeschichte

11. Juli 2019 | BWV Regional Hannover

Mit dem BWV auf After-Work-Tour durch die Versicherungsstadt Hannover

 

Das Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft in Hannover (BWV) e.V. bietet einen Event der besonderen Art: Auf einer zweistündigen After-Work-Tour wird die fast 300-jährige Versicherungsgeschichte der Stadt Hannover lebendig. Anhand kleiner Geschichten tauchen die Teilnehmer in die Versicherungsvergangenheit ein und finden Parallelen zur heutigen Zeit. Gleichzeitig bietet die Tour die Möglichkeit, durch Kontakte und Gespräche das eigene Netzwerk zu erweitern.

 

Haben wir Sie Neugierig gemacht?

Hier geht es zur Anmeldung und weiteren Informationen: hannover.bwv.de/seminar/after-work-tour-hannover-aus-versicherungssicht-entdecken-h-v11/seminar/show/seminar/

 

Unterwegs mit Hanno

Gastgeber und Guide der Tour ist "Hanno", ein ehemaliger Versicherungslehrling (so hießen früher die Azubis ...), der an elf Stationen anschaulich schildert, was er in seiner 50-jährgien Tätigkeit im Versicherungsgewerbe gehört, gelesen, erlebt und gelernt hat. Die Tour startet mit Informationen über Gilden und die ersten Versuche, eine Feuerversicherung zu installieren, um "Brandleidern" das Betteln zu ersparen. Frühe Schadenverhütungsmaßnahmen der Stadt Hannover zur Eindämmung von Hochwasser stehen ebenfalls auf dem Programm. Die verschiedenen Schadensarten, ob Natur-, Haftpflicht- oder Personenschäden, werden an den elf Stationen anhand konkreter Schadensarten plastisch geschildert, unabhängig davon, ob ein entsprechender Versicherungsschutz damals schon angeboten wurde.

Prägende historische Ereignisse werden lebendig

Am 17. September 1830 vernichtete ein Sturm in dem damaligen Dorf Groß-Buchholz 15 Wohnhäuser und 20 Nebengebäude. Im Stadtgebiet Hannovers wurden hunderte Bäume entwurzelt. Selbst die Allee zum Schloss des Hannoverschen Königs musste "Bäume lassen". Die Zeitung schrieb damals: "Das Unwetter dauerte mit Blitz, Donner, Sturm, Hagel und Regen von 5 3/4 Uhr nachmittags bis 11 3/4 Uhr abends. Die Wuth des Wirbelwindes, welche die größte Verheerung anrichtete, war Sache von 6 Minuten, in welchem kurzen Zeitraum das vernichtet wurde, was Tausende von Menschenhänden in zwanzig Jahren nicht wiederherstellen können, ungerechnet die Anpflanzungen, zu deren Wiederherstellung in den vorigen Stand, die Alles reproduzierende Natur ein halbes Jahrhundert gebrauchen wird." Erst 1898 entstand dann die erste Sturmversicherung in Deutschland, angeboten von der Kölnischen Unfall AG.

Menschen, die die Geschichte prägten

Natürlich werden historische Personen wie, Herzöge, Kurfürsten, Prinzen, Könige, gelehrte Personen, Piraten und Räuber in Hannos Geschichten einbezogen. So erfahren die Teilnehmer auch Hintergründe über die Rolle des universalgelehrten Leibniz, die dieser bei der Einführung des Versicherungsgedankens eingenommen hatte.

Versicherungseinrichtungen im Stadtgebiet Hannover von einst und jetzt stehen ebenfalls im Fokus der Tour. Dies beginnt mit der Schneideramts-Sterbekasse (28. März 1728) und geht über längst vergessene Versicherungsgesellschaften, wie die Vieh-Assekuranz der Aegidiengemeinde (24.12.1838), bis hin zu den heute im Stadtgebiet vertretenen Versicherungsgesellschaften und deren Dependancen.

Einblicke in den Beruf von früher

Für die Teilnehmer besonders anregend sind Hannos Ausführungen über die frühere Form der Ausbildung, die es Mitte des 19. Jahrhunderts in manchen Versicherungs-Unternehmen gab und die bereits eine Art Versicherungslehre darstellten. Nach einer dreijährigen Ausbildung war man "Versicherungsschreiber". Dieser Ausdruck stammte von den Mitarbeitern, die die teilweise kunstvoll gestalteten Policen tatsächlich mit der "Feder" schrieben. Man war "im Versicherungsfache" ausgebildet, wobei es eine systematische Ausbildung noch nicht gab. Man durfte lediglich erfahrenen Feuerschreibern über die Schulter sehen.

Vielfältige Einsichten, neue Blickwinkel

Bei diesem kurzweiligen Spaziergang durch die Geschichte kommt es nicht darauf an, sich Geschichtszahlen zu merken. Sie verbringen einen vergnüglichen Nachmittag und lernen Ihren Beruf aus einem anderen, neuen Blickwinkel kennen. Als Bonbon reichen wir den Teilnehmern zwischendurch einen kleinen Imbiss. Und Sie nehmen eine Postkarte (inkl. Briefmarke) mit nach Hause, die Sie nach Ihrer kleinen Reise durch die hannoversche Versicherungsgeschichte als Erlebnisbericht versenden können.

Ansprechpartner:in
Nadine Lorimer 0511 561001-14